BARCODE_Assoziation2018

Zugrunde liegt ein Fundstück, das Fragment eines Schiefertafelreliefs, dessen Oberfläche eine Frässtruktur aufweist, welche in parallelen Lineaturen besteht, die einen Strichcode evozieren. Ein ausgewählter Abschnitt der Schieferplatte dient nun als Vorlage für ein konvertiertes Foto, das in das skulptural vertiefte Feld platziert ist und als Trompe-l’œil einen Barcode manifestiert. Ein Versuch, ihn optoelektronisch zu lesen, wäre zum Scheitern verurteilt. Genauerem Hinsehen entpuppt er sich als Fälschung, durch mangelnde Exaktheit, durch Überlängen und auch durch unmögliche Strichstärkenkombinationen. Ein Barcode dient der eindeutigen Identifizierung der damit gekennzeichneten Sache. Ein Kunstwerk wie das vorliegende ist aufgrund seiner Entstehung und Beschaffenheit ein Unikat. Auf spielerische Weise konfrontiert die Arbeit zwei Sphären, die entgegengesetzter nicht sein könnten: Industrialisierte Warenwelt und freieste Kunst, die sogar den Zufall in ihr Kalkül einbezieht.